Wow! Ich weiß nicht wann mich eine Serie das letzte Mal so aufgeregt hat wie das hier. Das könnte locker der schlechteste Umgang mit Zeitreise sein, den ich je gesehen hab. Mal im ernst, ich dachte, die zweite Staffel von The Flash wäre schlimm, aber das hier legt einfach nochmal ne ganze Schippe drauf. Ernsthaft, was für ein Schwachsinn.
Jeder manipuliert die Zeitlinie einfach irgendwie, wie’s ihm grade passt, nach persönlichem Ermessen und ohne Rücksicht auf Verluste. Und die meiste Zeit wird auch noch so getan, als wäre das jetzt vollkommen normal. Ob all das vielleicht die Realität von Grund auf so sehr verändert könnte, dass keiner der Charaktere mehr existiert, interessiert ja niemanden, weil die Serie sich ja sowieso nicht mit den Folgen beschäftigt. (Bis aufs Finale bei dem man dann aus heiterem Himmel auf einmal so getan hat, als würde sich irgendwer auch nur minimal für die Zeitlinie interessieren)
Die Serie strotzt nur so vor hirnrissigen Halbideen, die in der Theorie und im ersten Moment ganz nett klingen, aber in der Praxis einfach null Sinn ergeben. Diese George Lucas Geschichte ist ein Parade Beispiel. Sie haben verhindert, dass Lucas Star Wars und Indiana Jones gedreht hat, wodurch Nate und Ray ihr Wissen über Geschichte und Atom-Physik verloren haben, da sie diese Filme zu diesen Studiengängen inspiriert haben. Klingt als würde es Sinn machen, tut es aber nicht. Wenn die beiden nämlich ihr Wissen nicht hätten, wären sie niemals zu Historikern bzw. Physikern geworden, ergo wären sie nie zu Superhelden geworden, ergo dürften sie sich eigentlich nie an Bord der Wave Rider befunden haben und sie dürften keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Abenteuer als Legends haben, was wiederum auch alle bisherigen Ereignisse und Missionen verändert haben müsste. Und das ist das was ich meine. Es ist einfach nicht zu Ende gedacht. Man hat ne Idee, geht den ersten logischen Schritt, aber den zweiten nicht hinterher, weil dann ja die Story nicht mehr funktionieren würde und da liegt das Problem. Wenn das was ich tun will nicht funktioniert, dann darf ich es schlicht und ergreifend nicht tun. PUNKT!
Und da gab’s halt so viele Situationen, bei denen man einfach irgendwelche Dinge gemacht hat, weil man es cool oder witzig fand das zu tun, ohne jemals über die Konsequenzen oder Hintergründe nachzudenken. Natürlich macht es überhaupt keinen Unterschied, wenn die Justice Society of America einfach mal eben aus dem zweiten Weltkrieg verschwindet. Mal eben in den Unabhängigkeitskrieg eingreifen und dabei fast George Washington töten? Lol, was soll schon passieren? Snart lebt einfach auf einmal wieder (oder immer noch?). Na klar, warum auch nicht?
Dass Reverse Flash existiert lass ich jetzt mal außen vor, weil das hauptsächlich auf die Kappe von The Flash geht, aber auch das ergibt für mich nicht den geringsten Sinn. Zeitrelikte lass ich als Begründung nicht gelten, weil die Dinger selbst der größte Schwachsinn sind und an sich schon keinerlei Sinn ergeben.
Die ganze Staffel hat sich angefühlt, wie wenn sie von nem 8 Jährigen geschrieben worden wäre, der sich gedacht hat „Hey, es wäre doch Sau cool, wenn wir unsere Helden mal in die Zeit von King Arthus versetzen würden und sie mit Zukunftstechnologie, wie Lichtschwertern und Exo-Anzügen an mittelalterlichen Schlachten teilnehmen lassen!“, ohne dass man auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht hat, ob das vielleicht die ganze Erdgeschichte verändern könnte.
Bis vor einiger Zeit dachte ich noch, das wäre vor allem ein Toku Problem, aber langsam werd ich das Gefühl nicht los, dass Fiktion als solche sich vielleicht einfach von Zeitreise fernhalten sollte. Das Traurige daran ist, dass ich bis vor etwa zwei Jahren Zeitreise Themen eigentlich noch total gern mochte, aber inzwischen fang ich immer mehr an daran zu zweifeln, ob irgendwas von dem was ich im Zeitreise Bereich mal gut fand, tatsächlich jemals gut war oder ob ich damals einfach nur zu naiv war zu bemerken, dass das alles keinen Sinn ergibt.